Einen „ganz normalen Tag im Busch“ gibt es nicht. Zwar ist das Gelände in welchem man sich – wo auch immer – aufhält jeden Tag mehr oder weniger das gleiche, doch die Unterschiede fangen schon beim Wetter an. Fragen Sie Ihren Frisör ! Doch was hinter dem nächsten Busch lauert, wer am Wasserloch wartet, ob die Flusspferde noch immer auf der Sandbank dösen, oder ob die Webervögel mit dem Bau ihrer Nester fertig geworden sind, … – all das kann ganz anders kommen, als man sich das denkt.
Foto-Tage beginnen in der Regel früh, meist eine Stunde vor Sonnenaufgang. Oft ist es der weiche, doch satte Ton einer afrikanischen Trommel, der den Wecker ersetzt. Dann versammelt man sich um das vielleicht noch schwelende Feuer des Vorabends, Kaffee oder Tee in der Hand, dazu eine schnelle Stulle, während sich der Himmel langsam von Osten her erhellt und in rot-orange Tönen die Sonne ankündigt. Nun sollte es auch zügig losgehen, um etwas Interessantes zu entdecken, bevor das Licht hart und die Sonne zu grell wird. Wer eindrucksvolle Wildlife-Fotos im Busch machen möchte, nutzt das tiefstehende, seitliche Licht des Morgens und Nachmittags mit seinen weichen Schatten und schönen Kontrasten.
Während einer Foto-Safari gilt es nicht schnell von A nach B zu gelangen. Findet sich etwas Besonderes am Wegesrand, bleibt man stehen, erfasst die Situation und versucht entspannt eine gute Position einzunehmen, um das Foto-Motiv „ins beste Licht“ zu rücken.
Oft geht es auch ganz unaufgeregt im Busch zu, und dann hat man Zeit, sich auch mal außergewöhnlicheren Foto-Motiven zuzuwenden. Pflanzen zum Beispiel, einem abgestorbenen Baum, von der Sonne gebleichten Knochen eines früheren Kills, oder Insekten. Es macht Spaß, ist sehr kreativ und zudem recht lehrreich, sich auch solchen Dingen zu widmen. Techniken wie Tiefenschärfe, Bildkomposition, Lichteinfall und Blickwinkel lassen sich hier herrlich zelebrieren.
Nach der Rückkehr zum Camp am späteren Morgen bietet sich Gelegenheit, schnell die schönsten und interessantesten Bilder auszuwählen, um sie nach einem Frühstück vorzustellen und zu diskutieren. Solche Bildbesprechungen passen sich schön vor und nach dem Brunch ein. Sie sind absolut interessant, da sie Einblick in verschiedene Sehgewohnheiten, andere Arbeitsweisen und fundierte Bildinterpretationen geben und damit die kritische Auseinandersetzung mit den eigenen Safari-Bildern fördern.
Dann bleibt noch viel Zeit sich ein wenig auszuruhen, ein Nickerchen zu halten, oder im Schatten weiter über Fotos, Kameras, wilde Tiere, oder Afrika zu debattieren. Am Nachmittag geht es dann wieder auf Safari-Tour. Ein Nachmittags-Drive ist meist ein wenig kürzer, als der am Morgen. Doch endet er fast immer an einer überaus attraktiven Stelle, die zu herrlichen Landschaftsaufnahmen herausfordert, oder sich einfach mit einem Drink in der Hand genießen lässt. Die Rückfahrt zum Camp kann dann noch einmal spannend werden wenn sich eventuell schon die ersten Tiere der Nacht zeigen.
Im Camp selbst wartet das Abendessen, selbst zubereitet, oder stilvoll serviert. Niemand wird gehindert sich anschließend noch Bilder vom Nachmittag anzusehen, oder das ein oder andere Bier zu genießen. Doch nicht vergessen: früh tönt die Trommel zum neuen Tag !